Ötztaler Radmarathon 28.8.2022

Am Sonntag ging die 41. Auflage des Ötztaler Radmarathons in Szene. Auch unser Team war mit 14 Teilnehmern stark vertreten. Bis auf einen Crash von Raimund in St. Leonhard ging der Tag ohne Zwischenfälle für unsere Team zu Ende. Alle konnten in sehr guten Zeiten finishen, wir gratulieren sehr herzlich!

Im Namen der Athleten möchten wir uns nochmals sehr herzlich bei allen Helfern bedanken, die sich an diesem Tag in den Dienst für ihre Radkollegen stellen und diese hervorragend unterstützen.

Peter Haempel, der es es zu seinem 70. Geburtstag nochmal wissen wollte, erzählt uns sein Erlebnis und wie er sich seinen Traum erfüllte:

Mein Ötztaler Radmarathon 2022 – mit 70

Ich kann mich gut erinnern, wie ich bei unserer Ötzi Trainingswoche 2019 Raimund gesagt habe:
Zu meinem 70er (2022) möchte ich noch einmal den Ötztaler Radmarathon fahren.

Raimund hat das “mit Respekt” zur Kenntnis genommen, ich weiß aber nicht, ob er wirklich daran geglaubt hat, vermutlich aber schon, weil er mich doch einige Zeit kennt und weiß, dass ich meine Ziele und Versprechungen versuche einzuhalten.

Nun war es aber doch so dass für mich ab diesem Zeitpunkt meiner Ankündigung der Slogan “Ich habe einen Traum” recht gut gepasst hat, ich habe mir immer vor Augen gehalten, dass ich 2022 noch einmal diese sportliche Herausforderung annehmen werde. Meine letzte Teilnahme am Ötztaler war 2017, dann kam Corona, 2022 war aber dann wieder “offene Ausschreibung” und dank dem Ötzi Radteam bekam ich eine fixe Startzusage, was ich zu schätzen weiß und mich auch sehr dafür bedanke.

Nun war es nicht so dass ich 2022 und davor ein straffes Trainingsprogramm durchgemacht habe, ich habe aber doch im März 2022 einen Sportmedizinischen Test gemacht (der sehr positiv ausgefallen ist) und ich bin regelmäßig meine Runden gefahren und habe doch einige Km und Höhenmeter abgespult. Dies ist mir nicht schwergefallen, als Pensionist habe ich ja nun mehr Zeit und ich fahre nach wie vor mit großer Begeisterung Rennrad. Auch die Trainingswoche in Cesenatico war für mich ein Highlight, bei dem ich auch viele gute Tipps von den Ötzi Freunden bekommen habe.

Nun war es dann so weit, am Sonntag stand ich um 6:00h mit Startnummer 366 im Block C, es war ein ganz besonderes Gefühl zwischen Vorfreude und Anspannung und der Frage, ob ich meinen Traum verwirklichen kann. Um 6.30 h gings dann los, ich bin mit voller Konzentration losgefahren um „heil“ vorerst nach Ötz zu kommen, beim Anstieg Kühtai sollte sich ja dann sehr schnell herausstellen, ob mein Trainingszustand ausreicht, um den Ötztaler zu finishen. Mein Ziel war keinesfalls das Erreichen einer „tollen“ Zeit, sondern ich wollte „nur“ gesund und ohne allzu gr0ßes „Überlebenstraining“ ins Ziel kommen.

Auf Kühtai bin ich dann gut zu unsere ersten Labestation gekommen, zwar als letzter „Ötzi“, aber das war ja von vornerein klar. Lois hat mich dort mit frischen Getränken und Riegel, Banane etc. versorgt und schon gings weiter.  Auf den Brenner bin ich dann bewusst „gebremst“ gefahren, 2 Gruppen habe ich „verlassen“, um nicht zu viel Körner zu verbrennen.  Am Brenner rede ich mir ein, dass schon die halbe Distanz absolviert ist, ich wussteaber auch dass die wahre Herausforderung erst kommt.

Der Jaufen ist ja nicht wirklich schwer zu fahren, ich mag diesen Pass aber von den 4 Ötztalern am wenigsten und war recht froh wie ich oben unsere Labestation erreicht habe, dort wurde ich von Anita und Angela bestens betreut und mit voller Motivation gings dann hinunter und zum Aufstieg Timmelsjoch. Ich bin ja den Ötztaler schon 3 x (2010, 2012, 2017) gefahren und wusste was mich dort erwartet, war aber noch immer voll motiviert und positiv, eigentlich überzeugt auch diese Herausforderung zu meistern. Es war aber nicht leicht, besonders in den letzten 600 Höhenmeter („die Wand“) musste ich wegen Krämpfen öfters pausieren, die von Ivo betreute Labestation hat mir aber sehr geholfen und ich habe versucht „locker“ raufzukommen. Was ja dann auch gelungen ist.

Trotz einiger Quälerei hebe ich aber jeden KM genossen, die Zieleinfahrt war dann wieder ein emotionales Erlebnis, es war ja tatsächlich die Erfüllung eines Traumes, den ich seit 2019 hatte.

Die Zeit ist nach Ötzi Maßstäben ja nicht wirklich gut, aber da war ja auch nicht mein Ziel und ich bin doch ein bisschen stolz dass ich im Alter von 70 Jahren noch Finisher werden konnte und – vor allem – trotz einigen „Leiden“ konnte ich den Tag wirklich genießen.


Ich möchte mich beim Ötzi Radteam, bei Raimund und Renate und allen Ötzi Freunden für die Möglichkeit beim Ötztaler zu starten sehr bedanken, auch meine Teilnahme 2022 war wieder ein unvergessliches Erlebnis für mich, und wer weiß, vielleicht gibt es nochmals (mit 75

Unser besonderer Dank gilt unseren Sponsoren!